• Die blauen Augen der Vulkaneifel


    Zwischen 50000 und 8000 vor Christi Geburt hat die mittelrheinische Erde an einem entzündlichem Hautausschlag gelitten. An die 250 Vulkane schleuderten ihre glühend heiße Ladung in den Himmel. Der Staub der bei den Explosionen entstand, sorgte zunächst einmal für eine lange Nacht. Was davon übrig blieb waren bröselige Lavaberge. Aus dieser Werkmasse wurde in den nächsten Jahrtausenden die heutige Landschaft modelliert. Der Wind formte die porösen Oberflächen, schmirgelte sie glatt, eine zaghaft einsetzende Grasvegetation festigte sie und verhinderte den völligen Abtrieb der Hügellandschaft. Die Wälder wuchsen, und aus der letzten großen Naturkatastrophe auf unserem europäischem Kontinent wurde ein vergleichsweise gemütlicher Schwarzwald.



    Heute präsentiert sich die dünnbesiedelte Vulkaneifel als Eldorado für Wanderer und Radfahrer. Ein breites Wander- und Radwegenetz erstreckt sich durch die noch weitgehend unberührte Landschaft.

    Die Hauptsehenswürdigkeiten der Vulkaneifel sind die drei still und starr liegenden wassergefüllten Reliquien früherer vulkanischer Tätigkeiten, die Dauner Maare. Die Maare sind vollkommen autarke Regengewässer, fisch- und nährstoffarm. Vom 561 Meter hoch gelegenen Dronketurm hat man eine wunderschöne malerische Aussicht auf die kristallblauen Augen der Vulkaneifel.



    Vor gut 200 Jahren sah es in der Vulkaneifel noch anders aus, die Vulkaneifel war so gut wie abgeholzt! Die hiesigen Buchenbestände waren der Eisen- und Erzverhüttung zum Opfer gefallen. Durch die Zechen im Ruhrgebiet jedoch verschwanden die Handwerklichen Familienbetriebe im Laufe der Zeit. Im Jahre 1816 wurde unter Preußischem Mandat beschlossen den Wald, mit Preußenfichte und Mischwald wieder aufzuforsten. Durch große Schafherden blieben die Weideflächen jedoch auch weiterhin kahl; verschont blieben allein die wenig schmackhaften Ginster- und Wachholderbüsche (Wachholderheide bei Bleckhausen). Viele Besucher der Vulkaneifel erinnern diese Bilder häufig ein wenig an die Lüneburger Heide. Von hohen Aussichtsbalkonen schweift der Blick über mischbelaubte Talkessel die zum Träumen einladen.

    An dieser Stelle könnte noch viel mehr geschrieben werden über die Vulkaneifel, aber manches sollte man doch lieber selber Hautnah erlebt und gefühlt haben! Also nichts wie hin in die Vulkaneifel!